Letzte Seemeilen im Jahr 2020 ... da lässt sich doch gut mal fragen, was für Fragen offen geblieben sind, noch auftauchen oder auf 2021 verladen werden ... also allerlei Fragenfrachtgut ... Geht schon los.
Wer hat am Heiligabend Radio gehört? ... siehe b-logbuch-eintrag von letzter woche => Kurzwellengang ... Lässt sich auch nachhören, tu ich gerade [ ≈ ]
An wen gingen denn nun die weitesten Grüße?
Wie berichtet, wurden die am weitesten von Hamburg entfernten Seeleute gesucht. Antwort: Die weitesten Grüße gingen in diesem Jahr über etwa 18.300 Kilometer bis ins neuseeländische Christchurch zur Segeljacht "Su An" . ... offizielle information im wortlaut wiedergegeben ...
Wieviele Weihnachtskekse sind noch übrig?
Dazu ein neues Detail zur allgemeinen Schiffskunde, bin über aktuelle Zeitungslektüre drauf gestoßen: Eine Deutschland-Lebkuchenkarte weist Hamburger "Braune Kuchen" als Schiffsproviant aus. Hab gleich recherchiert: Eine Erfindung von Bäcker Kemm im Jahr 1782, um Norddeutschland auch mit Lebkuchen zu versorgen. Der längeren Haltbarkeit halber dem Zwieback nachempfunden. Also sozusagen Schiffszwieback für die Weihnachtszeit. Schon wieder Seemannskost, diesmal knusprig statt eingestampft, aber im Kaffee eingetunkt sicher gut verdaulich. ... verweise hier auch gern auf den b-logbuch-eintrag von vorletzter woche => Kombüsenkost ...
Apropos Kaffee, gleich nochmal Schiffskunde, möchte noch etwas Aufgeschnapptes weitergeben, die goldene Navigationsregel von Käptn Charles Polack – alles, was es braucht, um gut durch jede See zu kommen:
»Kaffee, Können und Glück«
So, fettgedruckt in die Mitte, finde, das ist ein gutes Motto fürs neue Jahr. Das einzige, was garantiert in Sicht ist. Aber so müsste sich's ganz gut befahren lassen. Dazu gleich noch eine weitere Frage:
Wie sieht eigentlich die Quarantäneflagge aus?
Auch gleich recherchiert: Gelb, wie der Buchstabe Q, nennt sich daher auch die Québec-Flagge. Allein gesetzt, heißt's "alles gesund an Bord", zusammen mit der dreieckigen Flagge (1. Hilfsstander) "Seuchengefahr". Aha. Echt viel Schiffskunde. Hätte diesen Eintrag auch gleich so nennen können. Apropos:
Wem ist aufgefallen, dass ich den Eintrag von letzter Woche nachträglich umgetauft habe?
Apropos Taufe. Werde die Äquatortaufe als Jahreseinstiegsthema ansteuern. Weil ja Zeitlinienüberschreitung, könnte man metaphorisch auch mit dem Äquator gleichsetzen. Nur so als Idee. Und gleichzeitig die Neujahrstaufe. Damit komme ich zur offenen Fragensee fürs nächste Jahr, da würde ich noch diverse Themen orten ... Zum Beispiel bin ich gerade aufmerksam gemacht worden auf die Frage bzw. die Lösung der Zeitmessung an Bord. Interessant.
Auch noch offen: die Bedeutung der Hochseeschifffahrt für die moderne Architektur.
Was noch?
So. Macht drei Fragen auf der Nordhalbseite, drei auf der Südhalbseite, dazwischen die gedachte Jahresmottolinie. Soweit ganz gut durchnavigiert, werde mich nun gleich mal dem ersten Teil der Regel widmen. Dazu eine kleine Weise, ist schon mal ertönt, darf aber ruhig nochmal, zum gebürtigen Abschluss der Feiertage; schiffskundehalber mit aufgeschnapptem Zitat von einem Seemann, der's wissen muss: "Weihnachten liegen an Bord die Gefühle blank."
In diesem Sinne: 🎧
Quellenangabe: Charles August Polack (1860–1934), aufgezeichnet von Kurt Gerdau
